Angeregt durch zwei Meldungen in Eisenbahnzeitschriften habe ich mich auf den Weg nach Mügeln gemacht. Das „Dampfbahnmagazin“ (02/2016, S. 6+7+21) sowie der Eisenbahn-Kurier (07/2016, Seite 27) meldeten in ihren aktuellen Ausgaben, dass ein Reiseunternehmen zusammen mit der Döllnitzbahn AG mehrere Normalspurgüterwagen hat aufarbeiten lassen und diese auch schon für eine Fotofahrt eingesetzt hat. Das Reiseunternehmen ist die Firma „Tanago GmbH“. Link Auf deren Webseite sind auch Fotos der Wagen bei der Aufarbeitung Link und im Einsatz Link (unter Bilder) zu sehen. Das besondere an der Zusammenarbeit ist das die Wagen nicht für anderen Veranstalter zur Verfügung stehen. Die Firma „Tanago GmbH“ hat diese Wagen exklusiv für zwei Jahre angemietet. Das nächste Mal sind die Wagen während der Veranstaltung im Herbst 2016 im Einsatz.
Welche Wagen wurden nun dafür aufgearbeitet:
Gl 12-80-21 (auf Rf4 97-01-06):
-Gefunden wurden noch die Nummern 12 28 71 sowie 40 50 943 0406-1 am Langträger, soll vorher ein Bauzugwagen gewesen sein
G 03-41-13 (mit Fachwerk-Achshalter und Bremserhochstand) (auf Rf4 97-01-22)
-soll anfangs erst als 07-14-17 beschriftet gewesen sein, was sich aber als Irrtum herausstellte
G 04-17-21 (auf Rf4 96-06-62)
-kam 2014 aus der Insolvenzmasse des FV Müglitztalbahn
-an beiden kurzen G keine Schilder zu entdecken
Zum Zug gehört noch ein grüner K-Wagen (auf Rf4 97-06-10). An diesem werden wohl demnächst noch Arbeiten stattfinden. Am K war laut Schild „BNI 120 Dresden Güterbahnhof Dresden Neustadt“ als letzter Eigentümer zu lesen. Eine EDV-Nummer habe ich nicht entdecken können obwohl diese noch angeschrieben stehen soll.
Die vier genannten Wagen stehen an der Seitenrampe des Bahnhofes Mügeln abgestellt. Daneben steht auf einem weiteren Rollwagen noch ein G. Dieser trägt nur seine blanke Holzbeplankung ohne irgendwelche Nummern.
Drei Gleise weiter stehen auf dem Bahnhof noch zwei Bauzugwagen auf Rollwagen abgestellt. Dabei handelt es sich um 40 50 943 0911-0 sowie 40 50 943 0484-8.Angehängte Bilder oder sonstige Dateien sind nur für angemeldete Mitglieder verfügbar.
Schöne Wagen. Schade, daß bei der Aufarbeitung der Wagen oft keine Luken mehr eingebaut werden. Beim Dresden sind sie ja da aber bei den Flachdachwagen wurden sie weggelassen.
zwar spät, aber dennoch:
Der G 04-17-21 ist ganz klar kein G04/G05 sondern war bei der DR ein G03 .
Eindeutige Merkmale dafür:
- Wagenkastenstützen aus Flachstahl (G04 aus L-Profil)
- Türriegel in Türmitte (G04 unteres Drittel)
Um das zu verstehen, stelle ich ein paar Anfängerfragen:
Wieso Flachstahl? Ich sehe da U-Profile. Als Flachstahl würde ich mir ein I-Profil vorstellen. Ist etwas anderes gemeint?
War eigentlich ein Neuaufbau oder Ersatz mit anderen Wagenkastenstützen in DR-Zeiten möglich? Wenn ja, dann wären die Wagenkastenstützen kein Indiz mehr, oder?
mal genau hinsehen z.B. vorn über dem Federpaket das waagerechte schwarz gestrichene Profil. Das sieht schon deutlich flach aus. Austauschen und auch durch andere Bauformen ersetzen lassen sich fast alle Teile eines Wagens (mit unterschiedlichem Aufwand). Auf alt umbauen ist aber sicher eher selten. Flachstahl ist die am wenigsten steife Variante.
selbstverständlich konnten/mussten schon mal Kastenstützen ausgewechselt werden, wie fast alle Profile an einem Güterwagen.
Die DR nutzte als Ersatz gerne in späteren Jahren gewalzte U-Profile in passenden Abmessungen.
Wagen die ein "hartes" oder auch korrosives Dasein hatten sahen gerne mal
bunt gemixt aus.
Gunter hat Recht, es wurde selten etwas auf einen alten Bauzustand umgebaut.
Ausnahme: Wagen die an die Industrie abgegeben wurden, da wurden gerne mal
Puffer/Achsen/Achslager gegen altbrauchbare Teile ausgetauscht.
Auch, wenn ein Wagen in untergeordnete Dienste abwanderte konnte das passieren. Aber das waren keinesfalls Wagenkastenstützen.
Nun zur Definition der Bauteile: Kastenprofile sind : alle am Wagenkasten befindlichen Profile wie:
- Kastendiagonalen (Türdiagonalen/Wanddiagonalen, auch halbhoch an Teilmod-Bremen
und Teilmod G04/05)
- Endfeldverstärkungen (hier nur halbhohe. Wandhohe hier als Kastendiagonalen gezählt)
- Eckprofile (meist Winkel an den Wagenecken)
- Stirnwandsäulen (Kastenprofile auf den Stirnwänden. U/C oder I)
- Kastensäulen (senkrechte Kastenprofile auf den Seitenwänden)
-Türsäulen (Kastensäulen neben den Türen)
Kastenstützen sind das verbindende Bauteil zwischen den Langträgern , dem Fußboden und den Kastensäulen.
Also hinter den senkrechten Kastensäulen (auch schon mal Kastenrungen genannt) finden.
Franks oberes Bild zeigt sehr schön die Kastenstützen aus Flachstahl.
Die Fachwerksachshalter im Bild darunter sind im übrigen durch eingeschweißte Bleche verstärkt.
Gruß
Norbert
Edit: lesbarer gestaltetBearbeitet von Norbert am 08.01.2021 14:28
Keine Ursache.
Fragen hilft oft und ist keine Schande, quasi mein Reden seit ´84 .
Fragen helfen auch oft genug der Thematik an sich, weil man in der Diskussion bleibt
bzw. selbige noch mal aufwärmt.
Das hat schon mal zu neuen Erkenntnissen geführt, was ich positiv sehe.
da haben wir wieder was gelernt.
Darf ich eine leicht vom Thema abweichende Frage einflechten, der Achslagerdeckel
Achslagerwerk Staßfurt 196x, ich suche ein Bild mit der Jahreszahl 1964. Mir scheint es fast, die hat es so nicht gegeben.
Modellbahnern - ja klar zu einhundert ProzenTT!
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