nachdem ich mich erst gestern hier angemeldet habe, gleich der erste - aus meiner Sicht - schwierige Fall:
Im Museum "Historischer Lokschuppen Wittenberge" steht unten abgebildeter G-Wagen, welcher vom Weiten für die meisten wohl als G10 durchgehen würde.
Der Wagen stammt von der BSW-Gruppe des BW München IV und ist vor Jahren mit dem Tieflader aus Garmisch nach Wittenberge gekommen.
Bei näherem Betrachten passt hier aber kaum etwas zusammen - zumindest nicht, wenn es ein G10 sein soll.
Ich würde sogar mit ziemlicher Sicherheit eine deutsche Herkunft ausschließen.
Wer kann Angaben zu Herkunft der Fahrzeugs im Gesamten oder zumindest von Baugruppen machen?
Die Pufferbauform habe ich schon an Wagen französischer Herkunft gesehen - die Achslager sagen mir leider gar nichts.
Auffällig ist, dass der Wagen scheinbar früher einseitig einen Übergang besaß.
Zu guter Letzt - der Abdruck vom längst nicht mehr vorhandenen Fabrikschild:
Aus meiner Sicht handelt es sich nicht um einen DR-Güterwagen, aber ich hoffe das trotzdem jemand aus dem Forum Angaben zum Fahrzeug machen oder mich an weitere Experten verweisen kann.
Zumindest das Achslager macht auf mich einen recht markanten Eindruck - das könnte ja schon einmal wem untergekommen sein... .
das ist quasi der Vorläufer des A2 der Verbandsbauart der bei der DR G 04/05
hieß und bei der DB G 10 .
Der IId8 war bei der DR ein G 03, bei der DB ein G 02 .
Die Puffer sehen in der Tat französisch aus, die Achslager sind es möglicherweise auch.
Aber solche Teile, sowie auch Achshalterbleche sind Tauschteile.
Ab ungefähr 1909 hatten die IId8 Achshalterbleche in der gezeigten Form
ab Werk.
Und Wagen in untergeordneten Diensten erhielten gerne mal altbrauchbares
Material, wenn man besseres abbauen konnte.
Andere Möglichkeit: es ist ein Wagen der im/nach dem WK 1 nach Frankreich/Belgien kam und im WK 2 wieder nach D zurück.
Sichtbare eindeutige Merkmale für einen IId8 :
- Aufteilung der Seitenwandfelder asymetrisch (neben den Türen größer als beim A2)
- Türriegel in Türmitte, A 2 im unteren Drittel
- Kastenstützen aus Flachstahl, A 2 aus Winkelprofilen
Die Aufnahmen für die Bühne sind angeschweißt, also eindeutig
eine spätere Zutat, ebenso die Luftleitung.
vielen Dank für deine Eingaben!
Das erscheint mir alles sehr plausibel.
Musterblatt IId8 hatte ich um ehrlich zu sein überhaupt nicht auf dem Schirm.
Insbesondere durch die Halter für das Übergangsblech habe ich mich arg irreführen lassen und sogar an einer Verwandschaftsbeziehung zu einem bei der TCDD bis in die 80er eingesetzten Zugführerwagen getüftelt (der hatte ähnliche Auslager und den Übergang).
Aber auch dort waren und sind ja viele deutsche Fahrzeuge anzutreffen.
Vielleicht hilft es, dem Wagen zukünftig wieder ein angemessenes Erscheinungsbild zu verleihen.
was soll es denn werden?
Am Rahmen lassen sich doch sicherlich noch Nummern finden?
Feuerschilder?
Sind die Achsstummel gestempelt?
Klar, sicherlich, Achsen sind Tauschteile, aber interessant ist das sicherlich was darauf zu lesen ist.
Eine Idee liefert noch das Netz, da es ja vmtl. ein ex DB Wagen ist
bietet sich das fast an:
nach langer Zeit mal wieder eine Meldung zum Thema.
Nachdem der Rahmen freigelegt wurde, hat das Kind inzwischen wieder einen Namen - Posen 8209.
Gemäß der mir vorliegenden Fachliteratur ist der Wagen somit nach 1939 aus dem besetzten Polen wieder zur Deutschen Reichsbahn gekommen.
darf ich fragen welche Literatur Dir vorliegt aus der Du die Rückschlüsse ziehst?
Ein Posen wäre nach 1940 in der Tat ein gedeckter Wagen gewesen.
Allerdings würde der weitgehend der Verbandsbauart A2 ( DB G10) entsprechen.
Zumindestens daraus abgeleitet.
An dem von Dir gezeigten Wagen entspricht aber gar nichts der Verbandsbauart.
Wie weiter oben dargelegt ist das ein IId8 der Länderbauart mit franz. Bauteilen
wie Puffer und Achslager.
Auf jeden Fall konstruktiv älter als ein A2.
Es wird ein ex preuß. Wagen sein der in der KED Posen eingestellt war.
So wie dieser (spätere! O Halle) in der KED Cöln: Link
Cöln war kein Gattungsbezirk. Diese gab es erst bei der Reichsbahn.
Ein ( Cöln ) "81933" hätte als Breslau 81933 ein A2 der Verbandsbauart sein können.
Man muß da einen klaren Grenzstrich zwischen Länderbahnen und DRG ziehen.
KED (Einstell-)Nummer vs. Gattungsbezirk Nummer.
Ansonsten tappt man in die Falle die durch gleichlautende Namen entstehen.
Und es gab auch Cassel (KPEV + DRG) und Kassel ! Also beide Versionen als
DRG Gattungsbezirk .
Euer Posen, meine Mutmaßung, war ein Wagen der nach 1918 bei der SNCF oder der SNCB verblieben war.
In Folge der Ereignisse kam er nach dem Mai 1940 wieder in deutschen Besitz
und verblieb in Folge bei der DB.
Man könnte den Wagen sehr gut nach Frankreich oder Belgien tauschen.
Mit den Achsen und Puffern kann er nur einen Wagen ab 1940 darstellen.
Auf keinen Fall einen Länderbahnwagen.
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