Waren 946 Wagen im Bestand oder gingen die Nummern bis 946? Bei der Reichsbahn gab es doch überall Lücken in den Nummernkreisen, wenn Wagen heraus genommen wurden. Ein gutes Beispiel dafür sind in meinen Augen die sogenannten Weinkesselwagen. Da gab es Typen mit Heizung bzw. ohne Heizung. Es gibt aber keine doppelten Ordnungsnummern. Soll heißen, daß zwar die ersten vier Ziffern der Nummer unterschiedlich sind aber die Ordnungsnummern fortlaufend sind egal ob mit oder ohne Heizung egal ob mit oder ohne Umhausung des Kessels.
Dazu kam, daß von diesen 26 Wagen ja wohl niemand etwas wissen sollte. Die waren ja nicht unbedingt für zivile Zwecke gedacht. Ich weiß aus Erzählungen, daß die operativtaktischen Raketen z. B. in offenen Güterwagen zugeführt wurden, die nach außen als ganz normale Wagen aussahen, aber mit irgendwelchem Zeug abgedeckt wurden, damit man die Ladegestelle darunter nicht sehen kann. Kann mir vorstellen, daß diese 26 Wagen genau für diese Zwecke vorgehalten wurden. Es war aber sicher besser, wenn davon niemand etwas weiß.
Die nächste Frage wäre ja auch, welche Wagen wurden denn 1967/1968 teilrekonstruiert (Dok.-Nr. 5327)? Das können doch auch nur Wagen der ersten Bauarten also der Dok.-Nr. 0750 und 0751 gewesen sein. Das heißt doch, daß spätestens da schon weitere 60 Wagen die Bestände verlassen haben mußten.
für die 26 Wagen gibt es eine eigene EDV-Nummerreihe, aber keine eigene Nummernreihe davor. Somit tippe ich eher auf einen Umbau, der nach 1964 ausgeführt wurde. 1955 war das Militär in der DDR wohl auch noch ziemlich in den Kinderschuhen. Da haben die in einer Planwirtschaft auch nicht gleich alles gehabt, was sie wollten.
Für mich ergibt sich folgendes Bild zur Gattung 0750:
Vermutlich 800 Wagen, davon ein nicht bekannter Teil mit Bremserhaus wurden als 47-70-01 bis 47-78-00 in den Jahren 1954f oder 1954ff gebaut. Mindestens bis 47-74-49 gab es die drei kleinen Türen. Vermutlich aber länger, denn ich vermute, dass die Diagonalen in den Endfeldern mit zu der Zeichungsanpassung gehören, bei der auch die Türen geändert wurden.
Ab 1964 wurden die Wagen als 591 6000 ff umgezeichnet.
149 Wagen wurden als Dreitürer 1956 gebaut, als 47-78-01 bis 47-79-49 und später bei 591 6000 am Ende mit eingereiht. Drei Wagen waren 1964 demzufolge bereits ausgemustert, deshalb bis 6946.
Die Zwickau-Liste stammt vermutlich von 1974. Dort sind es dann noch 905 Wagen, weil erstens 26 Wagen inzwischen zu den Pulverwagen umgebaut wurden und es außerdem weitere Verluste gab. Die Wagennummern wurden durch die Verluste sicher nicht beeinflusst.
Umbauort Dresden für die 26 Wagen kann ja sein. 1955 ist aber eher eine falsche Fährte (bei Zwickau steht Baujahr 1956). Ebenso ist das mit der 592 6000 für 0750/2 im Merkbuch wohl ein Druckfehler. Es gibt keinen erkennbaren Grund, die Nummernreihe so seltsam zu unterbrechen und die 591 zu verlassen.
Die erste Teilmodernisierung der Wagen fand schon 1967/68 statt. Die Dok.-Nr. 5327 beeinhaltet die Wagen 590 9905 bis 965. Also 60 Wagen. Auch hier sind wieder zwei Blätter mit zwei verschiedenen Fotos abgebildet. Der Unterschied sollte wieder in der Bremse liegen. Auf dem 2. Blatt könnte ein Wagen mit neuen Seitenwänden aber alten Stirnklappen und durchgehendem geraden Rahmen abgebildet sein. Der Wagen auf dem ersten Bild ist aber eher mal ein Wagen der Dok.-Nr. 5325 gewesen. Es ist also entweder ein Bild nicht richtig oder es gab verschiedene Spenderwagen in dieser Dok.-Nr. 5327Angehängte Bilder oder sonstige Dateien sind nur für angemeldete Mitglieder verfügbar.
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Zum Umbaujahr - das steht im Text des EK-Werkes. "Am 8. Fahrzeug wurde ein Fabrikschild... Bj.1955... gefunden."
Zur Bestandszahl - 949 gebaut, 1960 laut Carstens Bd.6 946 im Bestand, also drei Abgänge. Wenn die EDV-Reihe 1966 aufgestellt wurde, da also vmtl. immer noch 946 im Bestand, wobei es da wieder die Diskrepanz "-01" - "-000" gäbe.
Umbaujahr 1968 kann ich mir ehrlich gesagt noch nicht vorstellen, auch würden die Zahlen dann ja wieder nicht passen - 905 plus 26 plus 60 wären ja 991...
die 60 Stk. setzen sich vermutlich aus verschiedenen Spenderwagen zusammen, wenn ich mir die Bilder der Dok.-Nr. 5327 so ansehe. Mit eingezogenen Rahmen gab es keine Wagen der Dok.-Nr. 0750. Dann könnte es wieder passen. Andererseits waren die Wagen der Dok.-Nr. 5325 (eingezogener Rahmen und gerader durchgezogener Rahmen unter beiden Türen zum Zeitpunkt der Rekonstruktion erst 2 Jahre alt.
Die Dok. - Nr. 5327 taucht 4 x im Erzeugniskatalog auf.
1. Niesky Neubau mit Feststellbremse Zeichnung 5.302-01.00.00:000
2. Niesky Neubau mit Handbremse Zeichnung 5.301-01.00.00:000
Wagennummern 590 6000 - 6989 und 590 9455 - 9904
3. Teilreko Zwickau ohne Handbremse Zeichnung Z 5327.10.000.00.02
4. Teilreko Zwickau mit Handbremse gleiche Zeichnungsnummer
Wagennummern 590 9905 - 9965
Für alle Wagen sind die Baujahre 67/68 angegeben. Die Teilreko-Wagen wurden auch unmittelbar nach den Neubauwagen eingereiht. Das wird das Rekonstruktionsdatum sein und nicht das Datum der Baujahre der Spenderwagen.
Das Thema ist gar nicht so einfach. Ich habe mal in alten e-mails vom Zwickauer Mitarbeiter gestöbert und bin auf diese Antwort von ihm gestoßen:
Eigentlich geht es in dieser e-mail um die Fa 6701. Das waren ja ebenfalls Umbauten aus den Eal... Aber durch Zufall ist der RAW-Mitarbeiter auch auf die Teil-Reko-Wagen eingegangen. Er spricht dort von Anfang der Achtziger Jahre. Demnach wäre der Eintrag in dem Katalog falsch.
Er schrieb mir aber auch in einer anderen e-mail, daß einige im Carstens Band 3 als Rekowagen bezeichnete Wagen, keine Rekowagen sondern Neubauten waren. Dies e-mail finde ich aber gerade nicht wieder. Es gibt also durchaus noch Wiedersprüche, die aufzuklären sind.Bearbeitet von BI67 am 01.02.2021 16:27
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